Abgegangene Orte

aus: J.Hopfenzitz, "Studien zur Oberdeutschen Agrarstruktur und Grundherrschaft"

Das Urbar der Deutschordenskommende Oettingen von 1346/47

Ulberg:

Der Ulberg selbst trug einst eine kleine Ortschaft, die nach ihm benannt war, von der es um das Jahr 1200 in dem Pappenheimer Urbar vom Jahre 1214 heißt:

“Ze Uolberg 6 ½ Gütlein geben 6 ½ schöffel habern allz kleins maß.“

Aus dem Urbar der Deutschordenskommende Oettingen von 1346/47:

100:Der Hof ze Vlenberch gilte drizzig metzen rokken vnd drizzig metzen habern Weizeburger mez vnd zwei ofunt haller vnd ein uasnaht hune.

101 Des Schoeners kint geben von einer hofstatt zehen schilling heller und ein uasnaht hune

102 Der Schoeners suene gebent von egern ein pfunt heller vnd sehs herbsthuener
( Diese Äcker sind zu der Hofstatt hinzugerodet worden )

Anm.: Hof und Hofstatt Uhlberg, die aus dem späten Landesausbau stammen, erwarb die Kommende Oettingen am 25.Juni 1326 von Rudolf dem Jungen von Pappenheim um 60 lb h. Der gesamte Besitz ging als Teil der Tauschmasse am 13. Mai 1446 an Wilhelm von Leonrod, der dafür den gesamten Weiler Amerbacherkreut der Kommende überließ.
Der Weiler ist später abgegangen; sein Name hat sich aber in dem 30 Mg. großen Waldstück Uhlberg bewahrt, das sich die Kommende damals vorbehalten hatte und bis 1805 behielt

Spindelweidach:

Den südlich des Ulbergs bei Zwerchstrass gelegenen Weiler Spindelweidach vertauschten 1326 die Deutschherren zu Oettingen an die Grafen von Pappenheim gegen Güter auf dem Ulberg:

„Unser gut ze Spindelweidach um sin gut auf dem Ulberg, der eines der Turmherr da baut und dazu hintern Ulberg das gut, daz der „Bluomenberg“ geheizzen ist und Chunrad von Ulberg von ihm hat.“

Im Urbar der Ordenskommende Oettingen heißt es:

Spyndelweidach

103:"Hans gibt sehs vnd zweintzig schilling heller vnd ze wihenahten aht heller ze wisat vnd ze ostern aht heller vnd ein uasnaht hune.

104: "Des Schallers gut gilte ein vnd drizzig schilling heller, ein halben metzen oles Weizenburger mez vnd ze wihenahten sehtzehen heller ze wisat, ze ostern sehtzehen heller vnd ein uasnaht hune.

105:" Cuntz Kempf gibt ein vnd zweinzg schilling heller vnd sehs heller ze wihenahten ze wisat, ze ostern sehs heller vnd ze uasnaht ein hune.

106 "Der Cuntz Kempf ( Fritz Brugmair) und der Hans geben von egern zwen vnd zweinzig schilling heller vnd sehs herbsthuener.

106a "Item Hans von Zwerhstroß vnd der Brugmair gebent von dem Hunsloh XVIII ß h, VI herbsthuener"

106b (Item Haincz Prin IX dn von Aychlers ekern)

Der Ort gelangte 1341 wieder an Oettingen und ist heute als Ortschaft verschwunden und nur noch auf Grund der Flurnamen zu lokalisieren.

Lengenloh:

Bei Zwerchstraß lag auch der nur in dem Pappenheimer Urbar genannte und später noch in einer Urkunde von 1269 als „Langenlouch“ vorkommende Weiler „Lengenloh“ bestehend aus mehreren Gütern, weiterhin das aus mindestens 4 Höfen um 1200 bestehende Gut „Bernloh“ und der einsame Hof „der Grafenhof“ genannt, dessen Stand man nicht mehr kennt.

Wasserstall:
Bei Wolferstadt verschwand das Gütlein „Wasserstall“, wo einst neben den Herren von Pappenheim auch die Äbtissin von Berg (1372) Grundholde sitzen hatte und das 1444 noch in den Urkunden vorkommt.

Mühlberg:
Verschwunden ist der durch seinen Namen sehr interessante Weiler „Mahallberg“, so 1214 genannt, der später aber als „Mählberg“ bzw. "Mühlberg" bezeichnet wird und im pappenheimischen Besitz blieb bis er durch Tausch Ende des 15. Jahrhunderts an Pfalz-Neuburg kam.

Lützelmahd:
Untergegangen ist auch der Weiler „Lützelmahd“, der bei Zwerchstraß lag und mit allem Recht und Gericht, wie eine Urkunde von 1342 sagt den Pappenheimern gehö
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