Im Dienste der Franzosen
Die Franzosen nützten die Zeit relativer Ruhe, um ihre Ausrüstungen in Ordnung zu bringen. Der "Fourier" legte großes Augenmerk darauf, dass die Mannschaft ihre zum Teil ramponierten Uniformen ausbesserten bzw. ergänzten. In den Anwesen Anton Wagenheimer (Hs.Nr.19: Metzger Hans) und Franz Heckel (Hs.Nr.80: Weber Jakl) wurden eigene Schneiderstuben eingerichtet, wo neben den beiden Militärschneidern die Wolferstädter Schneider Willibald Schaar (Hs.Nr.78:Heinla), Simon Weber (Hs.Nr.76:Fränzla), Joachim Schmidmayer (Hs.Nr.8:Bäck) sowie der Zwerchstrasser Mathias Burzler und Joseph Fromm aus Weilheim die ganze Zeit beschäftigt waren. Die gröberen Stoffe hatten die Wolferstädter aus ihren Beständen an selbst gewirktem Leinen abzugeben, während das feinere Tuch beim Juden in Treuchtlingen bezogen und bezahlt werden musste.
15 Ellen flachsenes Tuch von Joseph Merkle |
6 fl 15 kr |
6 Ellen blaues, 6 Ellen weißes und 3 Ellen Scharlachtuch in Weißenburg gekauft
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44 fl 30 kr
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Für roten, weißen und blauen Zwirn samt Kawlgarn,
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45 kr
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für 15 Ellen flachsenes Tuch a`26 kr. an Sebastian Jung (Hs.Nr.11:Preiß) |
6 fl 30 kr. |
dem Juden von Treuchtlingen für 3 1/2 Ellen blauesTuch |
8 fl 20 kr. |
für 5 Ellen weißes Tuch an obigen Juden |
12 fl |
für blaues Tuch
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2 fl 30 kr.
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An Joseph Fromm, Schneider von Weilheim, pr.4 1/2 Tag bezahlt a`40 kr. |
3 fl |
an Sebastian Jung (Preiß)für 8 1/4 Ellen leinenes Tuch a`26 kr. |
3 fl 34 kr |
an Willibald Schaar (Hs.Nr.78:Heila) für 5 Ellen leinenes Tuch a`24 kr. |
2 fl |
an Philipp Dirr (Hs.Nr.9 Metzgerschuster) für 10 1/2 Ellen a`24 kr. |
4 fl 12 kr. |
rothes Tuch für den Tambour des 51.Regiments
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1 fl 30 kr.
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den 2 Soldaten-Schneidern für 6 Tag a`15 kr |
1 fl 30 kr. |
an Willibald Schaar (Hs.Nr.78:Heila) für Schneiderarbeit |
10 fl 20.kr. |
blaues Tuch in Wemding gekauft
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2 fl 18 kr.
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an Simon Weber (Hs.Nr.24:Simerle) für 5 1/2 Ellen flachsenes Tuch a`24 kr.
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2 fl 12 kr.
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an Thomas Gutmann (Hs.Nr.36:Bergschreiner) für 6 Ellen flachsenes Tuch
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2 fl 24 kr.
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An Martin Rusch (Hs.Nr.44: Beidewanger) für 22 1/2 Ellen Tuch und Zwirn |
9 fl 18 kr. |
Dem Willibald Schaar (Hs.Nr.78:Heila) für Schneiderarbeith
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2 fl 54 kr.
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Dem Joachim Schmidmayer (Hs.Nr.8: Bäck) für Schneiderarbeith
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.5 fl 40 kr
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Bei den Schustern herrschte Hochbetrieb
Der Arbeitsnachweis des Andreas Hammel
(Hs.Nr.15: Austrag vom Glaser Lenz)
1. Dem Unterwirt seinem Wachtmeister ein neues Paar Schuh.
2. Zu der Reithosen ein Kalbsleder
3. Der Wachtmeisterin ein Paar Pantoffel gedoppelt
4. Dem Wachtmeister seinem Bedienten zwei Schuh hinten geflickt.
5. Dem Simon Burger (Hs.Nr.49: Zollbauer) seinem Soldaten 2 Paar Schuhe gedoppelt.
6. Dem Herrn Offizier ein Leder gegeben zur Hosen.
7. Dem Sebastian Weiß (Hs.Nr.50: Bader Karl) seinem Tambour die Schuh gedoppelt.
8. Der Josepha Krausin (Hs.Nr.86: Kohnle/Gustl) ihrem Herrn Schuhe gedoppelt.
Die Summe macht:
5 Gulden 41 Kreuzer
Andreas Hammel
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Was ich bei den Franzosen verdient an Schuhmachen: 1.Wilibald Schaar (Nr.78: Heila) seyn Herrn die Schuh gedoppelt: ..........9x
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Der Schneider Simon Weber ("Simerle" Hs.Nr.24) macht folgende Rechnung geltend |
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Was ich an arbeitt in der gemain
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Großzügig gewährte Trinkgelder haben sich zuweilen als probates Mittel erwiesen, die Belastungen erträglicher zu gestalten. Als man zum Beispiel dem Stallburschen des Capitains (Hauptmann)36 Kreuzer zusteckte, ging dieser sparsamer mit dem Hafer um.
Bei der Bestellung neuer Hüte in Wemding am 16. August erleichterten die Wolferstädter mit 40 Kreuzern dem Corporal (Unteroffizier) die Wahl zu etwas "gröberen" (und damit auch billigeren) Exemplaren.
Offensichtlich verhalfen 10 Gulden an den "Sergeant major" (Hauptfeldwebel) "wegen gut gehaltener Manneszucht", die Disziplin der Truppe in einem erträglichen Rahmen zu halten.
Der 37.Geburtstag von Kaiser Napoleon wurde am 15. August von den Franzosen auf Kosten der Bevölkerung mit einem großen Fest gefeiert. So mussten beim Lammwirt zu Wemding und beim Kronenwirt zu Oettingen beste Weine besorgt werden.
Dafür bezahlte
Wolferstadt 30 Gulden,
Hagau 6 Gulden
und Zwerchstraß mit Rothenberg 5 Gulden.
Man atmete erleichtert auf, als Ende September die Franzosen abrückten und gemeinsam mit bayerischen Truppen 4 Wochen später, am ( 14.Oktober) bei Jena und Auerstedt die Preußen besiegten.
Ihr Aufenthalt bescherte der Pfarrgemeinde Kosten von insgesamt 13 500 Gulden, wovon im einzelnen trafen auf:
Wolferstadt: ...................................6.501 fl 6 kr.
Hagau:...............................................3.189 fl 36 kr.
Rothenberg und Steinbühl:..........1.730 fl 57 kr
Zwerchstraß....................................1.731 f 7 kr.
Summarum:....................................13.505 fl 48 kr.
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Die Gemeinderechnung weist hierzu folgende Posten aus:
Hufschmied |
Schuster |
Schneider |
