Zum 2. Male protestantisch 1552 - 1617
Die Rekatholisierung hatte nur eine kurze Zeit Bestand. Bereits 1552 wagten die vor 6 Jahren im Schmalkaldischen Krieg unterlegenen protestantischen Fürsten einen Aufstand gegen Karl V. Es kam zu Verhandlungen mit König Ferdinand, dem Bruder des Kaisers. Im Passauer Vertrag vom 15. August 1552 musste der Kaiser den protestantischen Fürsten ihre kirchenpolitischen Freiheiten zurückgeben.
Für Pfalz-Neuburg bedeutete dies, dass Ottheinrich in sein Fürstentum zurückkehren konnte. Er nahm umgehend seine reformatorischen Bestrebungen wieder auf, setzte die alte Kirchenordnung wieder voll in Kraft und ließ alle Pfarrer darauf verpflichten. Wer sich nicht zur neuen Lehre bekennen wollte, musste das Land verlassen. An Melanchthon, einem Mitstreiter Luthers, schrieb Ottheinrich:
"er wolle die ware christliche religion wieder aufrichten vnnd von dem eingerissenen verfuererischen Irrtumb vnnd abgötterey auf die rechte ban füren."
In seinem radikalen Eifer beabsichtigte er, alle Erinnerungen an den katholischen Glauben zu tilgen. Vor allem sollten aus den Kirchen sämtliche Bilder und Statuen sowie die Seitenaltäre entfernt werden. Ottheinrichs Kommentar zu dem nun einsetzenden Bildersturm:
"Mich freut es von Herzen, daß die pilgergreul und abgötterei einmal aus den Kirchen hinauskommen "
Im Landgericht Monheim wurden 26 Kapellen und Feldkirchen abgebrochen oder verkauft, darunter 1556 "die Kapelle auf dem Ulberg".
Ulbergruine
In Wolferstadt werden als protestantische Prediger bzw.Pastoren genannt:
Ambros Dentemer
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1548
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Johann Müller
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1550
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Linhard König
von Wemding
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1558 - 1562
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Johann Meier
von Nördlingen
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1570
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Michael Hyblaeus
von Wiesensteig
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1578 - 1584
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Johann Rabuß
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1584 - 1608
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Johann Vöringer
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1608 - 1616
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