Interessante Ausstellung mit Kirchenkunstschätzen
Bericht in der Donauwörther Zeitung
(A. Aurnhammer)
Die Gemeinde Wolferstadt feierte am vergangenen Wochenende das 800. Jubiläum ihrer Pfarrei St.Martin. Dazu wurde im historischen Zehentstadel die Ausstellung „800 Jahre Pfarrei Wolferstadt“ eröffnet.
Zu Beginn der Vernissage begrüßte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Anton Aurnhammer die Wolferstädter Gemeinde, Professor Dr. Ernst Reiter aus Eichstätt, Fachmann in Sachen Kirchengeschichte und Dr. Emanuel Braun. Dieser stellte die Kirchenkunstschätze aus der Wolferstädter Pfarrkirche und aus umliegenden Gotteshäusern vor.
Markant auf einer Anhöhe außerhalb des Dorfes gelegen, sei die Wolferstädter Kirche früher vielleicht mal eine Burg gewesen. „Im Mittelalter war sie relativ weit vom Dorf entfernt“, berichtete der Eichstätter Diözesankonservator Dr. Emanuel Braun. An dem spätbarocken Bau wurde während der vergangenen Jahrhunderte nicht viel verändert, sondern lediglich Restaurationen vorgenommen . Domkapitular Johannes Kraus hatte dazu in seinen Aufzeichnungen geschrieben: „Die Wolferstädter Pfarrkirche, der das Dorf zu Füßen liegt, ist schlicht und einfach nach außen und innen, aber dennoch ein Heiligtum mit vielen Kostbarkeiten.“ Einige dieser Kostbarkeiten kann man in den historischen Gemäuern des Zehentstadels bewundern. Gezeigt werden beispielsweise Canontafeln aus dem 18. Jahrhundert. Die Texte wurden auf Pergament geschrieben.
Weiter stellte Dr. Braun prächtige Altaraufsätze, Kreuzpartikel- und Markusreliquiare, Monstranzen und eine Laterne aus der Spätbarock- und Rokokozeit vor. Diese Kirchenkunstschätze sind zum größten Teil aus Messing und Kupfer, wurden versilbert und vergoldet und reich mit Steinen verziert. Darüber hinaus konnte man auch zahlreiche Statuen und Büsten aus der Wolferstädter Kirche, der St.Laurentius-Kapelle und der St.Vituskirche in Hagau bewundern.
Die Zwerchstraßer Kirche stellte der Ausstellung ein Holzrelief und kleine Statuen der 12 Apostel zur Verfügung. Etwas Schönes für`s Auge sind auch die Meßgewänder mit Stickereien des „Abendmahls“ von Leonardo da Vinci und des posaunenblasenden Engels.
Das älteste der Exponate ist jedoch das Ehehaftbuch, das aus dem Jahre 1571 stammt. In diesem Buch wurden unter anderem die damaligen „Gesetze“ festgehalten.
Doch im Zehentstadel werden nicht nur Kirchenkunstschätze gezeigt, sondern auf Tafeln kann man sich auch über den katholischen Kindergarten, die ambulante Krankenpflege, die katholische Arbeiterbewegung und die Landjugend, die heuer ihr 80- Jubiläum feiert, informieren.
Geöffnet ist die Ausstellung noch bis Sonntag, 25. November. Die Öffnungszeiten: dienstags und freitags von 16 bis 20 Uhr, samstags von 13 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 19 Uhr.