Kriegstote mahnen
Vor 65 Jahren endete der 2.Weltkrieg, der als bislang größter und verheerendster Konflikt in der Menschheitsgeschichte gilt. Europa lag 1945 in Trümmern, einst blühende Städte waren in Schutt und Asche versunken und Millionen von Menschen entwurzelt, vertrieben und verfolgt gingen einer ungewissen Zukunft entgegen. Durch den Wahnwitz einer verblendeten Idiologie entfacht forderte dieser Krieg in allen Teilen der Welt blutigen Tribut.
Weltweit waren es gut 55 - 60 Millionen Menschen (Soldaten und Zivilisten), die ihr Leben lassen mussten, in Europa 40 Millionen und in Deutschland etwa 6 Millionen. Hinter diesen nackten Zahlen stehen millionenfach Einzelschicksale, die sich auf den Schlachtfeldern abspielten und dort ihr blutiges Ende nahmen.
Unendliches Leid brach über die Familien herein, wenn von der Front die Hiobsbotschaft kam, dass der Mann, der Vater, der Sohn das Leben lassen musste. Auch in Wolferstadt trafen, zunächst vereinzelt, bald aber in immer rascheren Folgen die Nachrichten ein, die Hoffnungen einstürzen und Träume zerplatzen ließen.
Der damalige Ortsgeistliche Pfarrer Willibald Strobel hat die Briefe der jeweiligen Kompanieführer gesammelt und so ein authentisches Zeitzeugnis der Nachwelt erhalten. Sie bringen militärisch knapp mehr oder weniger deutlich ehrliches Mitgefühl der Truppenführung, aber auch hohle Phrasen vom "Heldentod für Führer, Volk und Vaterland" zum Ausdruck. Vor allem aber lassen sie den Schmerz erahnen, den diese Botschaften in die Häuser der Hinterbliebenen gebracht haben. Die vorliegenden Beispiele möge die Erinnerung an die gefallenen Söhne unserer Gemeinde wach halten und kommenden Generationen eine Mahnung sein, alle Kräfte für den Erhalt des Friedens einzusetzen.