2a-St. Laurentius, Fürsprecher in Kriegsnöten
1618-1648 Dreißigjähriger Krieg
Kaum waren die Erinnerungen an die Schrecken des dreißigjährigen Krieges verblasst, da drohten neue Kriegsgefahren.
Chara Mustapha, türk.Großwesir
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1683: Türkengefahr
Die Janitscharen des türkischen Großwesir Mustapha standen an den Grenzen des Reiches, belagerten 1683 Wien und bedrohten das christliche Abendland. Nach dem Entsatz der Stadt kam es auf dem Balkan zu langjährigen Auseinandersetzungen mit den „Muselmanen“ (Türken), bei denen sich neben dem Habsburger Prinz Eugen der bayerische Kurfürst Max Emmanuel („der blaue Kurfürst“) besonders auszeichnete. Der endgültige Sieg der christlichen Heere über den Islam wurde als glorreiches Zeichen des Himmels gesehen.
955: Schlacht auf dem Lechfeld
In einer ähnlichen Situation befand sich das Reich bereits im Jahr 955, als die Ungarn Augsburg belagerten. Die Verteidigung wurde von Bischof Ulrich geleitet bis das Heer Kaiser Ottos eintraf. Am 10.August 955 kam es zur Schlacht auf dem Lechfeld. Durch die Fürsprache des Tagesheiligen, St.Laurentius – davon war man überzeugt – wurden die Feinde des Christentums besiegt. In dankbarer Verehrung wurden landauf landab Dome, Kirchen und Kapellen dem heiligen Laurentius geweiht.
1704: Schlacht bei Höchstädt
Um die Wende vom 17. zum 18.Jahrhundert, als sich die Wolferstädter anschickten, eine Kapelle zu Ehren des heiligen Laurentius zu errichten, beunruhigten erneut Kriegshandlungen das Land. Diesmal war es der Spanische Erbfolgekrieg, der sich in seiner entscheidenden Phase in unserer Gegend austobte. Österreichische und englische Truppen besiegten im Jahre 1704 am Schellenberg und vor allem bei Höchstädt die mit den Franzosen verbündeten Bayern. Das kurbayerische Wemding wurde von einer österreichischen Einheit unter General Johann von Palfi belagert und erobert, worauf zahlreiche Bürger in das pfalz-neuburgische Wolferstadt bzw.Hagau flohen.
Bis 1716 stand Süddeutschland unter österreichischer Verwaltung. Die neuen Herrn schalteten und walteten als Besatzungsmacht, belegten das Land mit Abgaben, Einquartierungen und Dienstleistungen und rekrutierten junge Männer für das Militär. Wegen der Ungunst der allgemeinen Lage mussten die Bauarbeiten wiederholt unterbrochen werden.