5.-Religiöser Aufschwung
Ein knappes Jahrhundert nach der Gegenreformation hatte u.a. mit Hilfe der Jesuiten aus Ingolstadt und Dillingen der alte katholische Glauben wieder Fuß gefasst. Aus dem Elend und Trümmerchaos wiederholter kriegerischen Auseinandersetzungen erwuchs neues religiöses Leben mit einer spezifisch katholisch geprägten Volksfrömmigkeit, u.a. das Wiederaufleben zahlreicher Wallfahrten. So wurde zu Wemding das Gnadenbild, das der Schuhmacher Franz Forell 1683 aus Rom gebracht hatte, Gegenstand allgemeiner Verehrung und innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich „Maria Brünnlein“ zu einem nicht nur regional bedeutenden Wallfahrtsort.
Die wieder gewonnenen Lebensfreude bewirkte eine heiteren Frömmigkeit, was schließlich auch beim Kirchenbau in einer neuer Stilepoche seinen Niederschlag fand: im Barock. Das Gotteshaus sollte ein Abbild der himmlischen Herrlichkeit sein und die Gläubigen durch die Entfaltung von Pracht und Prunk in seinen Bann ziehen. Der barocke Kirchenbau vermittelt in einem lichtdurchfluteten Raum mit seinen fröhlichen Putten und reichen Zierat eine Vorahnung vom himmlischen Jerusalem, das den Gläubigen verheißen ist