Vorhaben zur Errichtung einer klösterlichen Mädchenschule

Der ehemalige Pfarrer von Wolferstadt, Ruppert Mohr (1857 - 1867) beabsichtigte, für die schulpflichtigen Mädchen der Pfarrei eine Schule unter der Leitung von Klosterschwestern in Wolferstadt zu errichten. Zu diesem Zwecke verfügte er testamentarisch, dass die Schulgemeinde Wolferstadt als Universalerbe 5625 Gulden erhalten soll als finanzieller Grundstock zur Errichtung eines "Schwestern-Institutes". Die Gemeinde jedoch lehnte das Angebot ab

Abschrift

des Testamentes des hochw. Herrn Pfarrers Ruppert Mohr zur Errichtung eines Schwestern-Institutes
für die Schulgemeinde Wolferstadt


Monheim, den 7.Oktober 1878

Kgl. Landgericht Monheim

Betreff: Verlassenschaft des Mohr Anton Rupert, freiresignierten Pfarrers in Neumarkt


Auf das unter Gestrigem zu Protokoll gestellte Ansuchen theile ich mit, daß der Rücklaß ohne Mobilien sich auf circa 8000 Gulden belaufen mag und daß die Honorierung des im Testamente am 5. Juni 1872 ausgesetzten Vermächtnisses uneingerechnet die einzelnen Rücklaßgegenstände eine Summe von 5625 beanspruchen wird.

Die Erbeinsetzung des hieher bezüglichen Passus heißt:

Zu meinem Universalerben benenne ich die Schulgemeinde Wolferstadt jedoch mit der ausdrücklichen Verpflichtung dafür zu sorgen, daß innerhalb vier Jahren von meinem Tode an im Orte Wolferstadt einem religiösen Orden, am liebsten mir den Schulschwestern, der Schulunterricht, Elementar- und Arbeitsunterricht der weiblichen Schuljugend zu übergeben ist. Sollte jedoch die Schulgemeinde Wolferstadt dies mein Vermächtnis nicht annehmen wollen, welche Erklärung dies innerhalb eines halben Jahres abgeben muß, nachdem ihr durch meine Testaments-Executoren von der großen Erbschaft mitgetheilt, so bekommt sie gar nichts, und bestimme als Haupterben das Bischöfliche Seminar Eichstätt. Sollte aber das klösterliche Institut in Wolferstadt aufhören saecularisiert werden, so fällt das von mir stammende
Vermögen zur Vergrößerung des Verstammvermögens des Stipendiums, welches dann an mehrere, auch Theologen aus dem Kapitel Bergen verliehen werden sollen.


Der
Kgl. Landrichter
Freundlig

Randnotiz:
Wurde aber auch nicht angenommen, was diabolisch zum hören ist

Wolferstadt Pfarrei Roemerstein Hagau Ehehaftbuch Franzosenzeit Zwerchstrass Sühnesteine
Anwesen im 19.Jh. Gefallen für... Wolferstattische Ehehaft Schule Kapelle Gemeinderechnungen

Geschichte der Pfarrei

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Eine vorgeschichtliche Kultstättte
Unter der Herrschaft des Domkapitels Eichstätt
Die "Junge Pfalz"
Wolferstadt wird protestantisch
Katholisches Zwischenspiel
Zum 2. Male protestantisch
Bildersturm
Wolferstadt, ein lutherischer Ort
Wieder katholisch
Im Dreißigjährigen Krieg
Bet, Kindlein, bet!
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1925: Glocken auf dem Turm
1952: Neue Glocken
Die Kirchenorgel
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Verzeichnis der Pfarrer
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