Katholisches Zwischenspiel
1546-1552
Kaiser Karl V
Sr.katholischen Majestät Kaiser Karl V. . gingen die Aktivitäten der protestantischen Fürsten, die sich im Schmalkaldener Bund zusammengeschlossen hatten, zu weit. Um die religiöse Einheit in seinem Reich wieder herzustellen ließ er sein Heer u.a. auch gegen das Fürstentum Neuburg vorgehen, wobei das Land erheblich verwüstet und die Stadt Neuburg erobert wurde. Ottheinrich musste nach Heidelberg fliehen.
Der Statthalter des Kaisers in Neuburg, Georg Zorn von Bulach, veranlasste die sofortige Wiedereinführung des alten Glaubens. Dies erwies sich jedoch als äußerst schwierig, denn in den meisten Ortschaften hatten die ehemals katholischen Geistlichen die Konfession gewechselt und (auf Drängen Ottheinrichs) geheiratet. Der akute Mangel an Priestern zwangen Bischof und Generalvikar dazu, den abgefallenen Geistlichen die Rückkehr in den Schoß der Mutter Kirche zu ermöglichen, wenn sie sich bereit erklärten,
-die Gottesdienste wieder im katholischen Ritus zu feiern,
-der protestantischen Irrlehren abzuschwören,
-Buße auf sich zu nehmen
-und sich von den ungültig angetrauten Frauen zu trennen.
Dem fügten sich im Dekanat Monheim die meisten Geistlichen; lediglich der Pfarrer von Mündling und der Benefiziat von Itzing blieben hartnäckig und weigerten sich, ihre Frauen weg zu schicken. Sie wurden deshalb des Landes verwiesen.
Die Beschäftigung weiblicher Dienstboten im Pfarrhof war generell nicht gerne gesehen und verstieß eigentlich gegen die neue Bestimmungen. Darauf nahm offensichtlich der Wolferstädter Pfarrer Ambrosius Dentemer Bezug, der Mägde auf seinem Hof dringend brauchte, wenn er 1548 in einem Brief an den Generalvikar schreibt, dass es ihm unmöglich sei
"keine Mägde zu haben laut Vorschrift der Statuten".