Sehr geehrte Frau Pfeifer
Ich habe die traurige Pflicht, Ihnen mitteilen zu müssen, daß Ihr Mann, der Obergefreite Michael Pfeifer, am 29.1.1945 im Ortslazarett Skede (Kurland) verstorben ist.
Ihr Mann wurde am 29.1.1945 kurz nach Mitternacht an der Kurlandfront durch Granatsplitter an beiden Beinen, am rechten Arm und in der Hüfte verwundet. Die erste Versorgung übernahm ein frontnaher Hauptverbandsplatz. Gegen 12 Uhr kam er zur Aufnahme in unser Lazarett. Ihr Mann befand sich durch den hohen Blutverlust in sehr schlechtem Allgemeinzustand. Der sofort hinzugezogene Chirurg ordnete unverzüglich eine Blutübertragung und laufend hohe Gaben von Herz- und Kreislaufmitteln an. Trotz der besten ärztlichen Versorgung und großen pflegerischen Bemühungen konnte das Leben Ihres Mannes nicht erhalten werden. Noch am Tage der Verwundung, am 29.1.1945 um 20.30 Uhr schlief er für immer ein. Zu dem schweren Verlust spreche ich Ihnen zugleich im Namen seiner Kameraden meine tiefempfundene Anteilnahme aus. Die Gewißheit, daß Ihr Mann für die Größe und Zukunft unseres ewigen deutschen Volkes sein Leben hingab, möge Ihnen ein Trost sein. Die Beisetzung fand mit allen militärischen Ehren auf dem Kriegerfriedhof in Skede (Kurland) statt. Der Nachlaß wird Ihnen durch unsere Verwaltung so schnell wie möglich übersandt werden.
Leider ist es uns nicht möglich, Ihnen Grüße und letzte Wünsche Ihres Mannes zu übermitteln. Ihr Mann war schon bei der Aufnahme durch den hohen Blutverlust so geschwächt, daß er zeitweise nicht bei vollem Bewußtsein war. Er gab keine Schmerzensäußerungen von sich und konnte sich auch nicht des Ernstes seiner Lage bewußt sein. Trotz laufender Stützung des Kreislaufs durch Herzmittel konnte ihm nicht mehr geholfen werden. Ohne das Bewußtsein noch einmal erlangt zu haben, schlief er für immer ein.
In aufrichtigem Mitgefühl grüße ich Sie
Haider
Stabsarzt und Chefarzt.
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