Sehr geehrter Herr Huber
Ich habe heute die traurige Pflicht, Ihnen mitteilen zu müssen, daß Ihr Stiefsohn, der Gefreite Alois Eigenmann, am 8.6.1943 in soldatischer Pflichterfüllung getreu seinem Fahneneid an der Nordfront des Kuban-Brückenkopfes den Heldentod fand. Als er kurz nach Mitternacht den Posten ablösen wollte, schlug unmittelbar bei ihm eine Granate ein. Durch Splitter wurde er so unglücklich getroffen, daß er infolge der in der Herzgegend, am Hals und Oberschenkel erlittenen Verwundungen kurze Zeit darauf verstarb, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.
Ich spreche Ihnen, zugleich auch im Namen aller Kompanieangehörigen, meine wärmste Anteilnahme aus. Ihr Stiefsohn war seit seiner Zugehörigkeit zur Kompanie zu einem Kommando abgestellt und kam vor einigen Tagen erst in die kämpfende Truppe. Im Einsatz erfüllte er ebenso wie auf dem Kommando seine Pflicht zuverlässig und gewissenhaft. Er war uns allen ein guter Kamerad. Die Kompanie wird ihm über das Grab hinaus ein ehrendes Andenken bewahren. - In allen Fürsorge- und Versorgungsangelegenheiten wollen Sie sich vertrauensvoll an den Wehrmachtsfürsorge-Offizier wenden. Die Nachlaßsachen Ihres Stiefsohnes wird Ihnen die Einheit baldmöglichst zustellen. Möge die Gewißheit, daß Ihr Stiefsohn sein Leben für Volk, Führer und Vaterland hingegeben hat ein Trost in dem schweren Leid sein, das Sie betroffen hat.
Ich grüße Sie mit aufrichtigem Mitgefühl, Ihr ergebener
Meinke
(Leutnant u. Kompanieführer)
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