Als erster namentlich genannter Lehrer erscheint 1556 ein Marx Beck, der bis zum Jahre 1564 das Amt des Schulmeisters und Kirchendieners in Wolferstadt ausübte. Die Neuburger Visitatoren bescheinigten ihm, dass
"er den Dienst fleißig und ohne Klage hält, aber
wegen seiner "bösen Stimme" in der Kirche nicht mitsingen könne".
Er litt offensichtlich an einer Erkrankung seiner Stimmorgane, was sich für seinen beruflichen Fortgang nachteilig erwies . Er kam anschließend nach Huisheim, wo er sich jedes Jahr um das Schulmeister- und Mesneramt beim Spitalpfarrer neu bewerben musste. Es war dem Gutdünken des Pfarrherrn vorbehalten, ob er jeweils ein weiteres Jahr seinen Dienst wahrnehmen durfte .
Der Nachfolger von Beck war Mertel Seger aus Ansbach. Er hatte von1571 bis 1580 das Amt eines Schulmeisters und Mesners in Wolferstadt inne. Es war die Zeit der Regentschaft Philipp Ludwigs von Neuburg, eines glühenden Verfechters der Reformation und maßgebend bei der Neufassung der "Wolferstattischen Ehehaft" beteiligt.
Ihm folgte mit Johann Ehringer ein junger Theologe und Anwärter auf eine Pastorenstelle. Er stammte aus Kürsten in Sachsen und studierte in Lauingen, damals eine Hochburg des Protestantismus . Nach einem Studienjahr in Wittenberg, wo Martin Luther 1517 mit seinem Thesenanschlag die Reformation in Gang setzte, kam er 1586 im Alter von 23 Jahren nach Wolferstadt.
Weitere protestantisch Schulmeister aus der Anfangszeit:
1594: Elias Metzner
1600: Hans Christ
1609: Michael Burkart
Mit dem Übertritt Herzog Wolfgang Wilhelms zum Katholizimus im Jahre 1616 wurde im Fürstentum Neuburg und damit auch in Wolferstadt die Gegenreformation eingeleitet. Von nun an galten wieder die Prinzipien der katholischen Religion. und die Schulaufsicht durch den katholischen Ortsgeistlichen.
Die ersten katholischen Schulmeister nach dem Konfessionswechsel::
1619: Thomas Hoffmann
1625: Veith Braitner
1668: Johan Caspar Kinzler
1678: Hans Speth
1679: Franz Jordan
1689: Joh.Michael Lettenbauer
1746: Joseph Eberwein
1767: Benedikt Schmöger
1770: Anton Böswald
In den Turbulenzen des Konfessionsstreits und vor allem in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges geriet die schulische Bildung weitgehend in den Hintergrund. Die Pfarrstelle - und damit auch die Mesner- und Schulmeisterstelle -in Wolferstadt blieben bis zum Jahre 1655 unbesetzt.
Unter der Herrschaft Ottheinrichs und auf Grund seiner Initiative dürfte in Wolferstadt das erste Schulhaus entstanden sein. Die erstmalige schriftliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1600 überliefert, wo von einem offensichtlich schon länger existierenden Schulgebäude die Rede ist, das einer dringenden Renovierung bedurfte.
"Die Dachung am s c h u l h a u ß, wänd und anderß seiend
vßgebessert vnd fein zugericht, daß der Schulmeister wol drin bleiben kann."
Die Ausbesserungsarbeiten zeigten aber keine nachhaltige Verbesserung. Schon nach kurzer Zeit traten wieder erhebliche Baumängel auf, so dass man sich schließlich für einen Neubau entschied, der an Stelle des inzwischen auch zu kleinen Schulhauses "auf dem Berg" entstand.
Besonders in der Winterszeit empfanden die Kirchen-und Schulbesucher den Gang den Berg hinauf zur Kirche und zur Schule als beschwerlich, was auch von den Visitatoren vermerkt wurde, die im Jahr 1705 zu Protokoll gaben:.
Hier stand das erste Schul- und Mesnerhaus
(Die Friedhofsmauer am rechten Bildrand war die Giebelseite des Schulhauses.)
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